Fasten - die gesunde Pause

Fasten hat eine jahrhundertelange Tradition. In dieser langen Zeit haben sich viele verschiedene Arten des Fastens herausgebildet. Es gibt Saftfasten, Schleimfasten, Buttermilch- oder Molkefasten ... Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ganz grob unterscheidet man heute aber vor allem zwischen Fastenkuren für Gesunde und dem Heilfasten. Letzteres dient der Gesundung nach einer Krankheit und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Was ist Fasten?

Fasten ist ganz einfach der weitgehende Verzicht auf feste Nahrung. Es wird also beim Fasten nicht nichts gegessen, sondern wenig und das in flüssiger Form.

An sich ist Fasten nichts Ungewöhnliches. Schaut man sich die Menscheitsgeschichte an, so ist die heutige Situation, in der wir uns befinden, völlig neu. Ein ständiges Nahrungsangebot, um den Hunger zu stillen, gibt es erst verhältnismäßig kurz. Eigentlich kann der menschliche Körper mit Fastenzeiten besser umgehen als mit ständiger Überfütterung. Das sieht man auch an der ständig steigenden Zahl übergewichtiger Menschen.

Für wen ist Fasten geeignet?

Der menschliche Körper kann mit Fastenzeiten und damit auch mit -kuren hervorragend umgehen. Das bedeutet, dass jeder gesunde erwachsene Mensch fasten kann. Nicht geeignet ist eine Fastenkur für kranke Menschen, Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende. Diese Personen sind entweder geschwächt oder sie benötigen die Nährstoffe, weshalb nicht gefastet werden darf.

Auch Menschen, die untergewichtig sind oder an einer Essstörung gelitten haben, sollten nicht fasten. In letzterem Fall könnte eine Fastenkur einen Rückfall in die Essstörung auslösen.

Was geschieht im Körper?

Sobald die Nahrungsaufnahme eingeschränkt wird, beginnt die Leber nach etwa einem Tag damit, die Fettreserven des Körpers zu verstoffwechseln und in Energie umzuwandeln. Dafür dürfen innerhalb von 24 Stunden nicht mehr als 500 kcal konsumiert werden. Fasten ist also keine Nulldiät. Das wäre auch gar nicht gut, denn dann würde der Körper damit beginnen, Muskeln abzubauen. Durch eine geringe Menge an Kalorien und Bewegung kann dem entgegengewirkt werden.

Wie wirkt sich eine Fastenkur aus?

Die Wirkungen einer Fastenkur sind vielfältig, aber stets positiv. Das bestätigen viele Studien.

  • Unterbrechung ungesunder Ernährungsgewohnheiten: Nach einer Fastenkur kommt es öfter vor, dass Ungesundes nicht mehr schmeckt, vegetarische Speisen und pflanzliche Nahrung dafür umso mehr.
  • ein neues Bewusstsein für die tägliche Nahrungsaufnahme
  • man lernt, wieder mehr auf seinen Körper zu hören
  • das allgemeine Wohlbefinden wird gesteigert
  • Stimmungsverbesserungen stellen sich nach ein paar Tagen ein. Man ist fröhlicher, nimmt nicht mehr alles so schwer, ist gut gelaunt. Außerdem können Ängste vermindert werden.
  • Spannungen lösen sich
  • positive Wirkung auf die Darmflora
  • Fasten ist gut für den Stoffwechsel: Zucker- und Cholesterinspiegel sinken, der Blutdruck normalisiert sich.
  • der Darm wird gereinigt. Verdauen ist Arbeit und Stress für den Körper. Deshalb tut ihm eine Pause gut.
  • Möglicherweise werden während des Fastens auch - das ist noch nicht ganz sicher - ältere und für den Stoffwechsel ungünstige Eiweiße während einer Kur abgebaut.

Dauer & Fastenbrechen

Eine typische Fastenkur dauert fünf bis sieben Tage. Das ist gleichzeitig auch die optimale Länge. Alles, was über eine Woche hinausgeht, muss vorher unbedingt ärztlich abgesprochen werden!

Nach der Kur ist das Fastenbrechen wichtig. Das bedeutet im Grunde einfach, dass Sie nicht gleich wieder von 0 auf 100 gehen sollten mit dem Essen. Drei Tage lang geht man es langsam an, auf Fleisch und Wurst wird verzichtet und stattdessen leichte Schonkost gegessen.

Kann man mit einer Fastenkur auch abnehmen?

Das ist so eine Sache. Zum Abnehmen ist eine Fastenkur nur bedingt geeignet. Natürlich verliert man Gewicht, das ist keine Frage. Wenn man danach aber wieder normal isst, schlägt der Jo-Jo-Effekt zu.

Man kann aber das Fasten als Einstieg für den Gewichtsverlust verwenden. Viele Menschen ernähren sich danach bewusster und so fällt eine Diät oft leichter.

Sollten Sie jetzt Lust haben, eine Fastenkur auszuprobieren, noch ein Rat: Informieren Sie sich zuerst gut darüber, welche Kur für Sie am besten geeignet ist. Es gibt Kuren, die kann man mit Hilfe eines Buches zu Hause machen, andere macht man besser in einer Gruppe (dann ist die Motivation größer) oder unter Aufsicht.

Es muss übrigens nicht immer eine Fastenkur sein. Auch ein Entlastungstag pro Woche, an dem nur Reis oder Obst gegessen wird, wirkt sich, regelmäßig angewandt, positiv aus.