Vitamin-Mythen auf dem Prüfstand

Vitamin-Mythen auf dem Prüfstand

Über Vitamine gibt es viele Meinungen und Mythen, die im Internet herumschwirren. Doch nicht immer stimmt alles. Lesen Sie hier mehr.

Es gibt einige Verwirrung betreffend Vitaminen, vor allem in Zeiten des Internets, wo viele verschiedenen Meinungen herumschwirren. Heute schauen wir uns ein paar der häufigsten Vitaminmythen an.

Mythos: Wenn ich Vitamine nehme, muss ich mich nicht mehr um die richtige Ernährung oder genug Bewegung scheren

Nahrungsergänzungsmittel — diese Bezeichnung hat einen Grund. Sie ergänzen eine gesunde Lebensweise, können diese aber nicht ersetzen. Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind noch immer extrem wichtig und die besten Methoden, um lange gesund zu bleiben und Krankheiten vorzubeugen.

Mythos: Es ist am besten Vitamine auf leeren Magen zu nehmen

Das stimmt nicht. Am besten nimmt man Vitamine so, wie es angegeben ist. Meistens ist das zusammen mit einer Mahlzeit, weil sie so vom Körper leichter aufgenommen werden können.

Mythos: Regelmäßige Aktivität im Freien reicht aus, damit mein Körper ausreichend mit Vitamin D versorgt ist

Das kommt immer darauf an. Fakt ist, dass die Haut über dem 51 Breitengrad (Höhe Leipzig) im Winter teilweise selbst zur Mittagszeit kein Vitamin D bilden kann, weil der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen einfach zu gering ist. Eine sichere Synthese von Vitamin D durch die Haut kann nur südlich des 37 Breitengraden (Höhe Sizilien) das ganze Jahr über garantiert werden. Der moderne Lebensstil, wo wir den Großteil des Tages in geschlossenen Räumen verbringen, tut sein Übriges. Es ist in Mitteleuropa also möglich, dass der Körper zu wenig Vitamin D bildet.

Mythos: Natürliche Vitamine von Nahrungsmittel sind besser als synthetische

Fakt ist, dass der Körper keinen Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen erkennen kann. Der große Unterschied ist, dass man über die Nahrung nicht nur Vitamine, sondern auch eine Unzahl an sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und Co. aufnimmt, was bei synthetischen Vitaminen nicht der Fall ist.

Mythos: Nahrungsergänzungsmittel haben kein Ablaufdatum

Das ist falsch. Alle Nahrungsergänzungsmittel, ob nun in Tabletten- bzw. Kapselform oder flüssig, können ablaufen. Das heißt nicht, dass die Einnahme von abgelaufenen Nahrungsergängzungsmitteln gleich schädlich ist, aber die Wirkung ist zumindest verringert. Am besten orientiert man sich am Ablaufdatum.

Mythos: Vitamine kann man nicht überdosieren

Das ist ein Mythos. Es gibt wasser- und fettlösliche Vitamine. Wasserlösliche Vitamine, wie bspw. Vitamin C, werden einfach wieder ausgeschieden, wenn der Körper zu viel hat. Eine Überdosierung ist damit nur schwer möglich (aber nicht unmöglich). Fettlösliche Vitamine dagegen, wie z. B. Vitamin A und E, werden im Fettgewebe des Körpers gespeichert. Hier kann eine Überdosierung schneller geschehen. Befolgen Sie also immer die Angaben auf den Produkten und überschreiben Sie die empfohlene Tagesdosis nicht.

Mythos: Vitamin C schützt vor Erkältungen

Das stimmt leider nicht. Vitamin C trägt allgemein zu einer normalen Funktion des Immunsystems (körperliche Abwehr) bei. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass die Einnahme von Vitamin C Erkältungen nicht verhindert.
Gleichzeitig zeigten die Untersuchungen jedoch, dass Vitamin C vor allem für Menschen während und nach intensiver körperlicher Betätigung (wie bspw. Sport) vorteilhaft ist, um eine normale Funktion des Immunsystems zu erhalten.

Mythos: Mein Arzt braucht nicht zu wissen, welche Nahrungsergänzungsmittel ich nehme

Das ist falsch. Wenn ein Arzt Sie fragt, ob Sie momentan irgendwelche Medikamente nehmen, können Sie das wahrscheinlich problemlos aufzählen. Aber erwähnen Sie auch die Nahrungsergänzungsmittel, die Sie nehmen? Das klingt vielleicht nicht nach einer wichtigen Information, ist es aber. Es gibt Medikamente, die weniger effektiv oder sogar gefährlich sein können, wenn sie mit bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden. Deshalb sollte Sie das Ihrem Arzt immer mitteilen, damit er ihnen die richtigen Medikamente verschreiben kann.