Frühjahrsmüdigkeit – Die Natur erwacht, der Mensch schläft ein

Der heurige Winter war besonders lange und kalt. Daher sehnen wir uns schon geraume Zeit nach dem Frühling, dem satten Grün der Pflanzen, den Sonnenstrahlen und den Frühlingsgefühlen. Nun ist er endlich da und viele von uns, können diese Zeit dann doch nicht genießen, weil Sie von ständiger Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden, Wetterfühligkeit und Mattigkeit geplagt werden – den typischen Symptomen der Frühjahrsmüdigkeit.

Wissenschaftlich ist das Problem der Frühjahrsmüdigkeit nicht genau erforscht. Es dürfte aber vielfältige Ursachen dafür geben. Der Hauptgrund ist die Hormonumstellung zu dieser Jahreszeit. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Hormone Melatonin nun Serotonin. Das „Schlafhormon“ Melatonin wird von der Gehirnanhangsdrüse nur bei Dunkelheit produziert – also vermehrt in den Wintermonaten. Es führt zu Ruhe und Entspannung. Nach den langen Wintermonaten herrscht im Körper ein Melatonin-Überschuss. Außerdem sind die Reserven des „Glückshormon“ Serotonin, das dem Körper über die Sonne zugeführt wird, erschöpft. Durch das hellere Tageslicht wird wieder vermehrt Serotonin ausgeschüttet. Das kurbelt den Kreislauf an und bringt Schwung ins Leben. Diese Hormonumstellung verlangt aber unserem Körper einiges ab und kann diesen daher auch müde machen.

Weitere Ursachen sind ein Mangel an Vitaminen, Spurenelementen und Sauerstoff für die Durchblutung. Während der dunklen Jahreszeit ernährt man sich meist einseitiger und fetthaltiger. Gemüse und Obst kommt oft zu kurz. Vor allem der Eisenmangel ist dafür mitverantwortlich, dass wir uns schlapp und müde fühlen. Auch ein Vitamin D-Mangel macht sich im Frühjahr bemerkbar. Vitamin D wird durch Sonnenbestrahlung in unserer Haut gebildet.

Gegen die Frühjahrsmüdigkeit helfen ein paar einfache Tipps und Tricks:

Ausreichend Bewegung an der frischen Luft
Besonders in der Früh fällt es vielen schwer den Kreislauf wieder in Schwung zu bekommen. Dazu reichen aber oft 5 Minuten Gymnastik am offenen Fenster. Oder lassen Sie das öffentliche Verkehrsmittel am Weg zur Arbeit einmal stehen, und gehen Sie eine halbe Stunde im schnellen Schritt den Weg. Das regt den Kreislauf an und sorgt für eine bessere Sauerstoffzufuhr.

Außerdem sind Ausdauersportarten wie Joggen, Nordic Walken, Schwimmen, Skaten oder Radfahren sehr zu empfehlen. Dabei werden das Immunsystem und der Kreislauf gestärkt. Zusätzlich wird beim Sport das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet.

Auch die Einstrahlung des Sonnenlichts auf unserem Körper kurbelt die Hormonproduktion, und damit die Produktion von Serotonin, an. Das ist genauso ein Muntermacher wie Vitamin D, welches durch das Sonnenlicht in unserer Haut verstärkt gebildet wird.

Vitaminreiche Ernährung
Der Körper braucht nach dem Winter eine Extraportion an Vitaminen. Besonders gut eignen sich alle Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und viel frisches Obst, Gemüse und Salate. Mehrere kleine Mahlzeiten versorgen den Körper gleichmäßig mit Energie und schützen vor Heißhungerattacken. Außerdem wird Darm und Kreislauf weniger belastet.

Flüssigkeit für den Kreislauf
Bei höheren Temperaturen und körperlicher Bewegung benötigt der Körper auch wieder mehr Flüssigkeit. Beginnen Sie am besten gleich in der Früh mit einem großen Glas Wasser. Das bringt den Kreislauf in Schwung. Über den Tag verteilt sollten Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Sparen Sie aber mit Alkohol. Das ist ein Müdemacher, der dem Körper Energie raubt.

Energie durch eine richtige Atmung
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie gerade wieder einmal alle Energie verlässt, dann achten Sie auf die richtige Atmung. Durch eine flache Atmung nimmt der Sauerstoffgehalt im Blut ab. Um wieder zu Kräften zu kommen, atmen Sie einige Male tief ein, halten Sie den Atemzug eine Weile im Körper und atmen dann wieder langsam aus.

Kräftige Farben als Stimmungsaufheller
Das saftige Grün unserer Umwelt hebt die Stimmung, genauso wie frische Farben bei der eigenen Kleidung.

Aufwachen mit Wechselduschen
Wem das Aufstehen in der Früh besonders schwer fällt, sollte es einmal mit Wechselduschen probieren. Duschen Sie folgenden Intervall dreimal: 30 Sekunden mit körperwarmen Wasser und 3 Sekunden mit kaltem Wasser. Hören Sie mit einer kalten Brause auf.

Ausgiebige Nachtruhe
Da die Tage länger werden, wird man dazu verleitet die Nacht zum Tag zu machen und auch die lauen Abendstunden zu nutzen. Das ist aber kontraproduktiv, da der Schlaf im Moment ihr bester Verbündeter ist, der Ihnen bei der Regeneration hilft. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht nur die ausreichende Schlafmenge erzielen, sondern dass auch die Schlafqualität entsprechend gut ist.