Ernährungsmythen auf dem Prüfstand

Um kaum ein anderes Thema ranken sich so viele Mythen und gibt es so viele Meinungen, wie über die Ernährung. Vieles davon ist althergebrachtes Wissen. Doch ist diese Wissen immer richtig? Nur, weil es die Großeltern immer gesagt haben, muss es noch lange nicht stimmen. Sehen wir uns gemeinsam ein paar dieser Aussagen an und prüfen wir, ob sie stimmen oder nicht.

Vitamine sind gesund, mehr davon umso mehr

Grundsätzlich sind Vitamine gesund. Da gibt es keine Diskussion. Übertreiben sollte man es aber nicht, denn es gilt auch hier, frei nach Paracelsus, dass die Menge das Gift macht.

Überdosierungen können schwere Probleme hervorrufen. Das betrifft vor allem die Gruppe der fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K). Bei Studien wurde festgestellt, dass eine ständige Überdosierung dieser Vitamine das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, erhöhen kann.

Spinat darf man nicht aufwärmen

Das kommt drauf an, wie der Spinat gelagert wird. Wird er gleich nach dem Essen im Kühlschrank aufbewahrt und später auf über 70°C erhitzt, kann man ihn problemlos noch einmal genießen.

Das Problem ist das im Spinat enthaltene Nitrat. Wird Spinat längere Zeit bei Zimmertemperatur gelagert (egal, ob roh, zerkleinert oder gekocht), können Bakterien das Nitrat in Nitrit umwandeln. Daraus entstehen im Magen wiederum Nitrosamine, die als krebserregend gelten.

Wurde der Spinat richtig gelagert und danach ordentlich erhitzt, besteht keine Gefahr für die Gesundheit und man kann Spinat noch einmal genießen. Ansonsten: nicht noch einmal aufwärmen.

Grüne Tomaten sind giftig

Das stimmt. Unreife Tomaten enthalten den giftigen Stoff Solanin. Nimmt ein Mensch zu viel davon zu sich, muss er mit unerwünschten Symptomen wie Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen klarkommen. Es müssen aber wirklich große Mengen an unreifen Tomaten verzehrt werden, damit es zu diesen Reaktionen kommt.

Schnaps hilft bei der Verdauung

Das ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube. Schnaps regt die Verdauung nicht an. Genau genommen verlangsamt er sie sogar. Der Körper ist nach einem Schnaps nämlich mehr damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen, als Essen zu verdauen.

Warum tut ein Schnaps dann aber nach üppigem Essen trotzdem gut? Der Grund ist, dass Alkohol die Blutgefäße erweitert und so auf Muskeln eine entspannende Wirkung hat. Der Magen ist ein Muskel, ergo entspannt sich dieser mit einem Schnaps und man fühlt sich besser.