Schlafstörungen – Die Probleme mit dem Schlaf

Mal wieder schlecht geschlafen? Oder konnten Sie erst gar nicht einschlafen? Wer kennt das nicht? Man ist müde, freut sich aufs Bett, und kaum liegt man drinnen, wälzt man sich von einer Seite zur anderen, ein Gedanke jagt den anderen und an Einschlafen ist gar nicht mehr zu denken.

Die meisten Menschen benötigen 6 bis 9 Stunden Schlaf. Leider ist ein erholsamer Schlaf in der westlichen Welt für zirka 30 % der Bevölkerung nicht mehr was Selbstverständliches. Fast ein Drittel der Bevölkerung ist regelmäßig von Ein- und Durchschlafproblemen betroffen. 10 % davon bekommen dauernd zu wenig Schlaf.

Schlaf dient aber nicht nur der Erholung. Im Schlaf werden zum Beispiel auch Erlebnisse und Stressbelastungen verarbeitet, oder körperwichtige Funktionen, wie das Wachstum bei Kindern geregelt. Ein erholsamer Schlaf ist also für den Körper und die Psyche sowie die Lebensqualität von großer Bedeutung. Die schwerwiegenden Folgen von Schlafmangel können sein:

  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen und Gereiztheit
  • Kurzzeitgedächtnisstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Leistungsabfall
  • Verminderte Fähigkeit zur Selbstorganisation
  • Übergewicht
  • Frühzeitige Alterung
  • Vermehrte Infektanfälligkeit
  • Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen

Weshalb kommt es zu Schlafstörungen?

Unsere „innere Uhr“ im Stammhirn ist gemeinsam mit Hormonen und Neurotransmittern sowie dem Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich für das Spiel zwischen Aktivität und Passivität. Das Zusammenspiel dieser Parameter entscheidet über einen erholsamen Schlaf. Funktioniert dieses nicht mehr kommt es zu Störungen des Ein- und Durchschlafens.

In den meisten Fällen dauern Schlafstörungen nur ein bis zwei Tage und werden durch kurzfristige Stressbelastung hervorgerufen. Diese vorübergehende Schlaflosigkeit wird Transitorische Insomnie genannt.

Schlafstörungen, die zwei bis drei Wochen dauern, nennt man kurzfristige Insomnie. Bestehen die Probleme über einen noch längeren Zeitraum, hat sich eine chronische Insomnie entwickelt, die behandelt gehört.

Hinter einer Insomnie können sich unterschiedliche Ursachen verbergen:

Der häufigste Grund für Schlafstörungen ist Stress. Der Körper befindet sich in einem Erregungszustand und kann nicht die notwendige Ruhe finden. Aber auch psychische Erkrankungen wie Depressionen, Panikattacken oder Störungen des natürlichen Biorhythmus führen zu Schlafproblemen.

Weiters können die Einnahme von bestimmten Medikamenten, von Koffein aber auch Nikotin und Alkohol einen negativen Einfluss auf den Schlaf haben. Auch eine gestörte Schlafhygiene, also Umweltfaktoren wie Licht, Lärm, Temperatur, wirken sich negativ aus.

Zu Einschlafschwierigkeiten kann es aber auch aufgrund einer zu geringen Auslastung tagsüber kommen. Wer schon einmal Einschlafstörungen hatte, ist bei einer verlängerten Einschlafphase beunruhigt, was wiederum Stress bewirkt, der den Schlaf raubt. Hier befindet man sich schnell in einem Teufelskreis.

Eine spezielle Diagnostik ist beim Schlaf-Apnoe-Syndrom erforderlich. Hier kommt es in der Nacht zu kurzen Aussetzern der Atmung. Zu längeren, bedrohlichen Atemstillständen kommt es dabei nicht und die Patienten merken von ihrem Leiden meist nur, dass sie am nächsten Tag noch immer müde sind.

Zu guter Letzt können auch noch Störungen des zirkadianen Rhythmus zu Schlafdefiziten führen. Davon sind vor allem Schichtarbeiter, Piloten und andere Personen mit unregelmäßigen Schlafenszeiten betroffen. Diese Menschen sind ständig gezwungen Wach-Schlaf-Rhythmus zu ändern. Die innere Uhr kann aber oft diesem häufigen Wechsel nicht so schnell folgen.

Viele dieser Faktoren können positiv beeinflusst und verändert werden. Auch helfen Entspannungsübungen wie das Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen auf natürlichen Weg seine Schlafprobleme in den Griff zu bekommen. Haben diese Maßnahmen aber keinen Erfolg, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.