Lust auf Kürbis? - Tipps für eine gesunde Herbstküche

Es ist ein wunderbarer Anblick, wenn man durch die herbstliche Steiermark fährt, und es liegen tausende leuchtend orange Kürbisse kurz vor der Ernte auf den Feldern. Kaum ein Gemüse ist mit Österreich, insbesondere der Steiermark, so eng verbunden wie der Kürbis. Die Kürbissaison beginnt in den Gärten und auf den Feldern bereits im August und geht bis in den November. Damit ist der Kürbis aus der Küche im Herbst nicht mehr wegzudenken.

Ursprünglich stammt der Kürbis aus Amerika. Dort war er ein wichtiges Nahrungsmittel von Inkas, Mayas und Azteken. Ausgrabungen haben auch gezeigt, dass von den Indianern aus dem Kürbis diverse Haushaltsgeräte, wie Vorratsflaschen, Löffel und Gefäße, aber auch Musikinstrumente und Schwimmbojen für den Fischfang erzeugt wurden. Christoph Columbus brachte den Kürbis nach Europa.

Heute kennt man zirka 800 verschiedene Kürbissorten mit einer großen Farben- und Formenvielfalt. 250 Sorten sind zum Verzehr geeignet. Kürbisse gehören, wie zum Beispiel auch die Tomaten , zu den Beeren. Die Pflanze besteht aus langen Ranken und dekorativen gelben Blüten. Generell unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterkürbis.

Der Sommerkürbis wird unreif geerntet und verarbeitet. Er hat eine kürzere Haltbarkeit und die Kerne sowie die Schale werden oft mitgegessen. Die bekanntesten dieser Art sind die Gurken, Zucchini und die Melonen.

Winterkürbisse sind große Pflanzen mit runden Früchten, die bis zu 50 Kilogramm wiegen können. Sie werden im Herbst bei voller Reife geerntet und können bis zu sechs Monate gelagert werden. Die Schale ist meist dick und hart und muss vor dem Kochen entfernt werden. Durch das Garen wird das Fruchtfleisch dann aber butterweich. Sein Aroma reicht von neutral bis fein-fruchtig über dezent-süßlich bis hin zu nussig. Daher ist die Palette der Kürbisgerichte auch so groß. Man kann Kürbis als Vorspeise, als pikante Hauptspeise aber auch als süße Nachspeise servieren.

Kürbisse haben einen hohen Wassergehalt und beinhalten kaum Kohlenhydrate. Sie haben daher einen niedrigen Energiewert und stellen eine figurfreundliche Mahlzeit dar. Trotzdem ist der Kürbis reich an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen.

Die gelb-orange Farbe des Fruchtfleisches wird durch Carotin bewirkt, das im Köper zu Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A zählt zu den Antioxidantien, die den Körper neben Vitamin C und E vor Radikalen schützen sollen. Außerdem sorgt Vitamin A für ein schöneres Hautbild.

Das im Kürbis enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem und schützt vor Infektionen.

Für den Fettsäurestoffwechsel spielt Vitamin E eine wichtige Rolle.

Außerdem sind Kürbisse reich an Ballaststoffen, die die Verdauung anregen und ein Sättigungsgefühl fördern.

Nennenswert ist auch der Mineralstoffgehalt. Kalium, Kalzium, Eisen und Folsäure sind in Kürbissen enthalten. Kalium wirkt harntreibend und entwässernd und damit auch positiv bei Herz- und Nierenleiden und bei Bluthochdruck.

Für Männer sind die Kürbiskerne ein wahrer Segen. Sie sind reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Eisen, Zink, Kupfer und B-Vitaminen. Sie können präventiv gegen Nieren-, Blasen- und Prostatabeschwerden helfen.

Und nun noch ein paar Tipps für die Küche:

Beim Kauf eines Kürbisses soll Sie auf eine glatte und intakte Schale geachtet werden, weil Verletzungen die Haltbarkeit verringern. Der Kürbis ist reif, wenn er hohl klingt.

Kürbisse mit einer geschlossenen Außenschale können zirka 6 Monate kühl und trocken bei einer Temperatur von ungefähr 10 Grad gelagert werden. Ist ein Kürbis bereits angeschnitten, kann dieser zirka 1 Woche in Folie eingewickelt im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Bei der Zubereitung des Kürbis müssen die Kerne und Fasern mit einem Löffel entfernt werden. Die Kerne lässt man über Nacht ungewaschen trocknen und röstet sie dann im Ofen bis sie goldbraun sind. So können sie als Knabberei, zum Backen oder Verfeinern von Speisen verwendet werden.

Beim Kochen muss man aufgrund des hohen Wassergehalts nur sparsam Flüssigkeit zugeben. Passende Gewürze sind Dille, Schnittlauch, Thymian, Petersilie, Majoran, Basilikum und Oregano. Für süße Kürbisgerichte eignen sich Nelken oder Zimt.

Probieren Sie einmal unser Lieblingsrezept aus:

Kürbis-Muffin

  • 450 g Kürbisfleisch vom Hokkaido-Kürbis
  • 280 g glattes Mehl
  • 120 g Schokolade geraspelt
  • 150 g Staubzucker
  • 150 g zimmerwarme Margarine
  • 2 Eier
  • 1 TL Vanillezucker
  • 1 TL Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 1 Päckchen Backpulver

Das Kürbisfleisch klein schneiden, weich kochen, pürieren und auskühlen lassen. Butter, Zucker, Vanillezucker und die ganzen Eier zu einem schaumigen Teig schlagen. Zimt, Salz und das ausgekühlte Kürbispüree unterrühren. Mehl, Backpulver und Schokostückchen unterziehen. In die Muffinformen Papierförmchen geben, den Teig einfüllen und bei ca. 180 Grad 20-30 Minuten backen.