Die Marathons laufen an – auch für Anfänger!

In Österreichs Hauptstadt Wien sind bereits am 14. April 2013 die Laufschuhe los (das nächste Mal am 5. Mai). Einer der schönsten Marathons Europas, jener in Berlin, findet erst im September statt, der in New York – sofern er heuer nicht wieder wegen eines Wirbelsturms abgesagt wird – im November. Aber das Marathonfieber grassiert bereits überall in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Österreich: Und eins, und zwei… die Laufsaison hat längt begonnen!

Wer über 18 ist (Anmeldealter), körperlich nicht schwer beeinträchtigt (z. B. durch hohes Übergewicht, kaputte Knie oder was ein Hausarzt sonst so feststellen kann) und zu laufen beginnt, kann schlussendlich auch die 42,195 Kilometer eines Marathons bewältigen. Es muss ja keine Spitzenzeit heraus kommen – dabei sein und Durchkommen sind alles. Und überhaupt:

Der mit Abstand wichtigste Trick für Anfänger ist, gaaanz langsam zu beginnen und sich ebenso langsam zu steigern. Der wegen seines Konzepts des Vorfußlaufens (führt für Anfänger unweigerlich zu Problemen mit der Archillessehne!) unter Beschuss gekommene Laufguru der 90-er-Jahre, Dr. Ulrich Strunz, hat dazu etwas sehr Richtiges sehr pointiert gesagt:

Man darf sich am Anfang den Mut auf keinen Fall nehmen lassen, selbst wenn man so langsam ist, dass einen die alte Dame mit ihrem Dackel beim Spazierengehen überholt… einfach langsam, aber sicher weiter machen! Am besten, sich dabei noch mit einem Partner unterhalten, dann stimmt die Geschwindigkeit sicher. Und eins, und zwei…

Aber bitte nur mit einer ordentlichen Ausrüstung – und damit sind vor allem die Laufschuhe gemeint! In Sportgeschäften werden die Füße auf der Basis eines Abdrucks sowie des Verhaltens auf einem (langsamen!) Laufband beurteilt: Man erkennt, ob die Füße unter Fehlstellungen leiden, was übrigens sicher 50 Prozent aller mitteleuropäischen Füße tun… Egal, die Sportschuhhersteller verfügen mittlerweile über große Erfahrung und halten eine große Bandbreite an Laufschuhen für fast jedes Defizit bereit. Sportsocken und Funktionsware sind ebenfalls empfehlenswert… Ach ja, ein Pulsmesser kann auch motivierend wirken, sofern man nicht alle fünf Sekunden auf die Pulsuhr schaut und sich von dem Gerät tyrannisieren lässt. Und eins, und zwei…

Es ist wie ein Wunder: Muskeln lernen schnell. Drei- bis viermal in der Woche trainieren und an die 40 Kilometer in sieben Tagen laufen, bringt auch Anfänger gut weiter, sofern sie Belastungswochen mit Erholungswochen abwechseln. In drei Monaten kann man tatsächlich marathonfit sein. Sofern die Basis-Kondition gestimmt hat und die Gelenke mitmachen.

Sonst heißt es besser: Bitte warten und noch ein paar Monate lang zum Genuss und immer längere Strecken laufen, Sprints einbauen, Intervalltraining absolvieren… Bis man wirklich fit genug für die lange Strecke ist.

Es ist nämlich immer gescheiter und gesünder, vor Freude strahlend als schmerzverzerrt ans Ziel zu kommen – und die Marathons laufen einem schon nicht davon.