Magnesium - der lebenswichtige Alleskönner

Der Wadenkrampf ist wohl das bekannteste Zeichen für einen Magnesiummangel, aber bei weitem nicht das einzige. Von Müdigkeit über Depressionen bis hin zu Entzündungen ist von allem etwas dabei. Heutzutage leiden immer mehr Menschen an Magnesiummangel. Die meisten wissen es gar nicht. Eine Entwicklung, bei der auch die industrielle Landwirtschaft und der moderne, westliche Lebensstil nicht ganz unbeteiligt sind

Ohne Magnesium gäbe es kein Leben auf der Erde. Es ist für den Menschen genauso essentiell wie für Pflanzen. Im menschlichen Körper wird es von jeder einzelnen Zelle benötigt, es gewährleistet das Funktionieren des Nervensystems und sogar auf die Knochenfestigkeit wirkt es sich aus.

Der tägliche Magnesiumbedarf hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Er ist je nach Alter, Geschlecht und Gewicht unterschiedlich hoch, wobei die Angaben zur empfohlenen Tagesmenge stark schwanken. Die Empfehlungen für erwachsene Menschen reichen von 350 mg pro Tag bis hin zu 1200 mg. Hier sind sich die Experten nicht einig. Ein erhöhter Magnesiumbedarf besteht aber bei Stress, körperlicher Aktivität oder dem übermäßigen Konsum von Alkohol, Schwarztee oder Softdrinks.

Ein Problem ist, dass der Körper nicht das ganze Magnesium aufnimmt, das ihm durch die Nahrung zugeführt wird. Nur etwa ein Drittel wird vom Darm resorbiert. Es kommt auch auf die Portionierung an. Magnesium muss im Körper gebunden werden, damit es auch verwendet werden kann. Stehen nicht genügend bindende Moleküle zur Verfügung, wird auch kein Magnesium mehr aufgenommen. Deshalb ist es besser, dem Körper mehrmals täglich kleinere Mengen zuzuführen. Studien haben das bestätigt. Bei der Einnahme einer Tagesdosis von 360 mg wurden nur etwa 18 Prozent vom Körper aufgenommen, bei 120 mg waren es dagegen circa 35 Prozent.

Leider kommt es immer öfter zu Mangelerscheinungen. Das hat auch mit der industriellen Landwirtschaft zu tun. Die Böden sind ausgelaugt und werden stärker mit Kunstdüngern behandelt, die aber kein Magnesium enthalten. In Kombination mit industriell hergestellten Lebensmitteln und unausgewogener Ernährung sind Mangelerscheinungen die Folge.

Um seinen täglichen Magnesiumbedarf zu decken, gibt es mehrere Möglichkeiten. Grundsätzlich reicht eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit frisch zubereiteten Lebensmitteln aus, um einen Magnesiummangel vorzubeugen. Magnesiumreiche Nahrungsmittel sind bspw. Kürbiskerne, Kakao, Quinoa, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen (Sesam, Mohn, etc), Gemüse, Obst, Vollkornbrot, Haferflocken und Amaranth.

Gerade in der heutigen Zeit ist es für viele Menschen aber nicht immer möglich, sich ausgewogen zu ernähren. Hier können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Es gibt heute eine große Auswahl. Welches Präparat am besten ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. So gibt es Magnesiumpräparate in Verbindung mit organischen Säuren (Magnesiumsalze) wie Citrat oder Gluconat. Daneben gibt es auch noch zahlreiche Mischpräparate, bei denen z. B. noch Vitamine oder Calcium dabei sind.

Doch auch bei Magnesium gilt, was Paracelsus schon vor Jahrhunderten sagte: Die Menge macht das Gift. Eine zu hohe Dosis kann viele unerwünschte Nebenwirkungen (Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Muskellähmungen, Blutdruckabfall, ...) haben. Die Dosierungsmengen sollten deshalb immer genau eingehalten werden.